Besteigung des Nevado Pisco (5’752m) in Peru

Donnerstag, 8. Oktober 2009


Seit fünf Tagen sind wir nun in den peruanischen Anden unterwegs. Am ersten Tag von Cashapampa nach Llamacorral, am zweiten Tag wanderten wir nach Taullipampa, am dritten Tag über den Punta Union Pass nach Paria, am vierten Tag nach Pacchapampa. Der fünfte Tag brachte uns über den Pass Portachuelo de Llanganuco zum heutigen Camp, Cebollapampa. Wir haben immer auf 3800 bis 4400m übernachtet und sollten jetzt an die Höhe gewöhnt sein.

Wie jeden Morgen bringen uns die tüchtigen Helfer ein Waschbecken und einen Tee ans Zelt. Nach dem Frühstück wandern wir kurz vor 8:00 Uhr los, steil bergauf dem Hang entlang, wir kommen langsam voran, denn die Luft wird dünner. einmal rasten wir für einen Imbiss und um etwas zu trinken. Um 11:00 sind wir im Base Camp, dort steht auch eine Hütte, das Refugio Peru auf 4'665 m. Hier packen wir um, lassen alles zurück, was wir für die Bergbesteigung nicht benötigen. Ab hier können die Esel nicht mehr mithalten, das Gepäck wird von Trägern befördert. Zum Mittagessen gibt es heute eine kräftige Suppe. Nach einer kurzen Ruhepause steigen wir um 12:45 Uhr weiter auf.

 

Der Weg führt zuerst steil nach oben, dann wieder hinunter, auf einem staubigen, abschüssigen und rutschigen Pfad, wir müssen vorsichtig sein um keine Steine zu lösen. Unten ist ein Gletschersee. Auf der Moräne, über grosse Steine, geht es wieder nach oben, dies ist meine absolute Lieblingstrecke und ich freue mich jetzt schon auf den Rückweg!

Nach etwas mehr als zwei Stunden sind wir im Campo Morena auf 4’950m. Die Zelte werden von unseren tüchtigen Helfern rasch aufgestellt, irgendwie hat es Platz zwischen den vielen Steinen. Wir nutzen die Zeit bis zum Nachtessen und versuchen uns mit den Steigeisen, ziehen die Klettergurte an und üben, Knoten zu binden, was uns nicht so richtig gelingt.

Wir legen alles für den morgigen Tag bereit, dann setzen wir uns zum Nachtessen um einen grossen Stein. Die Klappstühle sind unten geblieben. Die Küchenmannschaft bereitet das Essen zwischen zwei Felsen zu. Wir langen bei der dicken Schleimsuppe kräftig zu, den anderen schmeckt sie nicht, auch die Spaghetti Bolognese sind ganz passabel. Wir finden es auch toll, dass wir in dieser Höhe noch essen können, bei früheren Reisen war das nicht der Fall.

Um 19:00 Uhr kriechen wir in den Schlafsack, denn es ist empfindlich kalt und um 1:00 Uhr ist Tagwache. Ich schlafe nicht gut, ich friere leicht und die Gedanken drehen sich um den Aufstieg.